Die Eiablage der Mehlkäfer (Tenebrio molitor) ist einer der wichtigsten Prozesse in der Zucht, denn sie bestimmt, wie erfolgreich deine nächste Larvengeneration sein wird. Eine gut durchdachte Elternzuchtbox hilft, die Käfer von den gelegten Eiern zu trennen und erhöht dadurch die Effizienz der Zucht.
Ich habe selbst lange mit verschiedenen Methoden experimentiert, bis ich eine Lösung gefunden habe, die funktioniert. Die größte Herausforderung? Verhindern, dass die Käfer ihre eigenen Eier fressen – denn Kannibalismus ist ein großes Problem in der Mehlwurmzucht. Lass uns anschauen, wie du dieses Problem mit einer optimal gestalteten Elternzuchtbox lösen kannst.
Die Eiablage der Mehlkäfer verstehen
Wie viele Eier legt ein Mehlkäfer?
Das Geschlecht der Käfer lässt sich mit bloßem Auge nicht unterscheiden. Beide Geschlechter kommen etwa im Verhältnis 1:1 vor. Weibliche Käfer beginnen bereits wenige Tage nach dem Schlüpfen mit der Eiablage. Während ihrer 6-8-wöchigen Fortpflanzungsphase legen sie etwa 160-320 Eier – einige Quellen berichten sogar von bis zu 1000 Eiern.
Warum ist eine Trennung notwendig?
Ohne eine Elternzuchtbox passiert Folgendes: ✅ Käfer legen ihre Eier ins Substrat.
❌ Die Käfer und auch Mehlwürmer fressen einen Teil der Eier.
✅ Neue Larven schlüpfen, aber viele überleben nicht.
Fazit: Ohne Trennung reduziert sich die Effizienz der Zucht erheblich. Eine spezielle Elternzuchtbox verhindert, dass die Käfer an ihre eigenen Eier gelangen.
Wie funktioniert eine Elternzuchtbox?
Die Elternzuchtbox ist eine Kunststoffbox mit einem Siebboden, die auf eine zweite Box mit Substrat gestellt wird. Die Käfer legen ihre Eier durch das Sieb direkt ins Substrat, ohne es fressen zu können.
Materialien für eine DIY-Elternzuchtbox
Benötigte Materialien | Beschreibung |
---|---|
Kunststoffbox (60 x 40 cm) | Die obere Box enthält die Käfer. |
Zweite Kunststoffbox | Nimmt die Eier und das Substrat auf. |
Feines Metallgitter (1-3 mm) | Verhindert, dass Käfer nach unten gelangen, Eier aber durchfallen. |
Heißluftpistole/Kleber | Zur sicheren Befestigung des Gitters an der oberen Box. |
Tipp: Handelsübliche Insektenschutzgitter sind zu schwach – die Käfer können sie durchbeißen!
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Herstellung
- Boden der oberen Kunststoffbox ausschneiden – so groß wie das Metallgitter.
- Metallgitter mit Heißluftpistole befestigen – keine Lücken lassen!
- Substrat in die untere Box füllen – ca. 1-2 cm dick.
- Obere Box mit Käfern einsetzen – schon startet die Eiablage!
Optimale Bedingungen für eine hohe Eiablagerate
Faktor | Optimale Werte |
Temperatur | 26-30°C |
Luftfeuchtigkeit | 50-70% RH |
Anzahl Käfer | 500 Käfer pro 60 x 40 cm Behälter |
Nahrung | Weizenkleie, Obststücke (Karotten, Äpfel) |
Warum ist die Substratschicht so wichtig?
Die Käfer haben einen langen Legestachel, mit dem sie die Eier tief ins Substrat drücken. Ist die Substratschicht zu dünn, bleiben die Eier am Boden der Box kleben und lassen sich schwer entnehmen.
✅ Empfohlen: 1-2 cm dicke Substratschicht.
❌ Vermeiden: Direktes Ablegen der Eier auf Karton oder Plastik – das erschwert die Ernte erheblich.
Wie oft solltest du Eier ernten?
Die Käfer legen kontinuierlich Eier, aber die besten Ergebnisse erzielst du, wenn du das Substrat regelmäßig wechselst.
Methode | Vorteile |
1x pro Woche | Weniger Arbeit, aber Eier werden teils zerstört. |
2x pro Woche | Höhere Überlebensrate, bessere Kontrolle. |
Alle 3 Tage | Maximale Effizienz, aber aufwendiger. |
Tipp: Markiere die Boxen mit dem Erntedatum, damit du den Überblick behältst, wann die nächsten Larven schlüpfen.
Wie viele Eier produziert eine Elternzuchtbox?
Die tatsächliche Eierproduktion hängt von verschiedenen Faktoren ab:
Anzahl Käfer | Eier pro Woche (geschätzt) |
250 Käfer | 2.500 – 5.000 Eier |
500 Käfer | 5.000 – 10.000 Eier |
1.000 Käfer | 10.000 – 20.000 Eier |
Großzüchter setzen oft mehr Käfer in eine Box, aber das erhöht den Stress und senkt die relative Effizienz. 500 Käfer pro Box sind ein guter Kompromiss zwischen hoher Eierproduktion und gesunden Käfern.
Flugfähigkeit: Müssen die Käfer gesichert werden?
Es heißt oft, Mehlkäfer könnten nicht fliegen – das stimmt nur teilweise. Unter normalen Bedingungen bleiben sie am Boden. Doch bei sehr hohen Temperaturen (>30°C) oder plötzlichen Lichtwechseln kann es passieren, dass Käfer kurze Strecken gleiten.
Tipp:
- Deckel mit Belüftungslöchern verwenden
- Temperaturen über 30°C vermeiden
Neue Generation: Wann schlüpfen die Larven?
Die Eier benötigen etwa 10 Tage, bis die ersten Larven schlüpfen. Sie sind anfangs nur 1,5 mm groß und erst nach ein paar Wochen gut sichtbar.
✅ Erstes Anzeichen: Rötliche Häutungen auf der Substratoberfläche.
❌ Vermeide Störungen: Die Box so wenig wie möglich bewegen, bis die Larven mindestens 5 mm groß sind.
Feuchtigkeit: Sprühe das Substrat 2-3 Mal pro Woche leicht mit Wasser ein, um optimale Bedingungen zu gewährleisten.
Fazit: Warum eine Elternzuchtbox unverzichtbar ist
Wenn du deine Mehlkäferzucht ernsthaft betreiben möchtest, kommst du um eine Elternzuchtbox nicht herum. Sie verhindert Kannibalismus, erhöht die Eierausbeute und erleichtert die Ernte der Larven erheblich.
Ich habe selbst erlebt, wie viel effizienter die Zucht läuft, wenn die Käfer und Eier getrennt sind. Die Investition in eine gut konzipierte Elternzuchtbox lohnt sich definitiv!
FAQ: Deine Fragen zur Elternzuchtbox
1. Wie oft sollte ich das Substrat wechseln?
Alle 3-7 Tage, je nach Anzahl der Käfer.
2. Können Käfer aus der Box entkommen?
Nur, wenn die Wände nicht glatt genug sind oder die Temperaturen zu hoch sind.
3. Wie lange dauert es, bis Larven schlüpfen?
Etwa 10 Tage nach der Eiablage.
4. Wie verhindere ich Schimmel im Substrat?
Nicht zu viel Feuchtigkeit und gute Belüftung sind entscheidend.
5. Wie viele Käfer brauche ich für eine erfolgreiche Zucht?
Mindestens 500 pro Box für eine stabile Population.